„Es ist ein ganz besonderes Fest – zum einen mitten in der Stadt, zum anderen vereint es mit einem großen Rahmenprogramm Sport und Kultur. Das ist einzigartig in Deutschland“, schwärmt Ines Philipp. Auf dem Heinerfest ist sie schon immer gerne Gast gewesen, besonders am Montagabend, wenn ihr Mann Markus Philipp mit seiner Band Pfund auf der Bühne steht.
„Hals über Kopf bin ich in den Job gestürzt“, schmunzelt Ines Philipp. Heinerfestpräsident Wolfgang Koehler wollte sich eigentlich nur mit ihr treffen, um zu klären, wen er zur Leitung des Heinerfestbüros eigentlich braucht – eine Verwaltungskraft, jemanden aus dem Kulturbereich oder dem Eventmanagement? Ines Philipp bringt eine Menge Erfahrungen mit – denn sie arbeitete viele Jahre bei einer städtischen Gesellschaft in Frankfurt und organisierte Feste wie die Dippemess, das Museumsuferfest, den Wäldchestag oder den Weihnachtsmarkt mit. „Am Ende brauchst du eigentlich mich“, lautete ihr Fazit. So übernahm sie die Aufgabe der Leitung des Heinerfestbüros von Sabine Welsch, die 25 Jahre für den Heimatverein gearbeitet hat.
Ines Philipp führt Regie bei einem Volksfest, das vom 29. Juni bis 3. Juli wieder Hunderttausende in die Stadt locken wird – mit einem kleinen Team und vielen ehrenamtlich Mitarbeitenden. Sie kann sich auf eine breite Unterstützung von Vorstand und Förderverein verlassen. Ein gutes Verhältnis pflegt sie zu den zahlreichen Schausteller:innen, die in den letzten Jahren viel improvisieren mussten, unglaublich hilfsbereit zu Corona-Zeiten waren und viel Hilfe leisteten. Aktuell wird eine Assistenz der Geschäftsleitung gesucht. Bei den Bewerbungen ist sie erstaunt, wie tief das Fest bei den Darmstädter:innen verwurzelt ist. Das Fest werde von der gesamten Stadtgesellschaft getragen – von den Unternehmen, aber auch den einzelnen Heiner:innen. Viele ehemalige Heiner:innen kommen extra für das Wochenende nach Darmstadt, um sich zu treffen.
2023 ist das Ziel, das Fest nach der Corona-Pandemie wieder unter „normalen Bedingungen durchzuführen“. Dazu macht sie aktuell eine Bestandsaufnahme und plant parallel die Details für dieses Jahr. Ines Philipp liebt Fahrgeschäfte und Karussells – so schaut sie gerne in die „Kirmes & Park Revue“ oder den „Komet“ und informiert sich über Neuheiten, denn diese seien oft innovativ und kreativ. Das Einzige, was sie nicht so mag, ist die Geisterbahn. „Die Begeisterung dafür, sich erschrecken zu lassen, teile ich nicht“. Dieses Jahr wird es auf dem Mercksplatz einen großen Kettenflieger geben, der über dem Lichtermeer seine Runden dreht. Auch Darmstadts Partnerstädte werden wieder mit dabei sein. Besondere Freude macht ihr auch die Gestaltung von Werbemitteln in Zusammenarbeit mit Tim Späth von Dubbel SPäTH – das Plakat 2023 kommt in neuem Look daher.
Auch einige Aufgaben gilt es zu lösen. Der Verein ist mit der TU Darmstadt im Gespräch, um zu klären, ob Veranstaltungen im Schloss möglich sind. Eine Herausforderung für nächstes Jahr wird, eine Alternative zum Messplatz zu finden, auf dem während des Heinerfestes um die 80 Wohnwagen der Schausteller:innen stehen, die Wasser und Strom brauchen – eine anspruchsvolle Aufgabe.
Seit 14 Jahren lebt sie mit ihrem Mann Markus, HR-Sportmoderator, Moderator für Events und Sänger der Band Pfund, und ihren Kindern in Ober-Ramstadt. Das Paar vereint die Arbeit in der Veranstaltungsbranche und die Musik – die beiden verbringen gerne ein Wochenende in Europa, um Konzerte z. B. von Red Hot Chili Peppers oder James Taylor zu besuchen. Eine weitere Veranstaltungsreihe unterstützt sie ehrenamtlich – die Organisation der Kerb und Events in Modau. Wenn noch Zeit bleibt, liest die studierte Germanistin gerne.
Auf welchen Moment freut sie sich besonders? „Wenn die offizielle Eröffnung vorbei ist – die Lichter funkeln, das Wasser läuft und die Karussells sich drehen – dann kann ich tief durchatmen“.
vita.ines_philipp
Ines Philipp, geboren 1980 in Bad Soden-Salmünster, Studium der Germanistik und Kulturanthropologie in Frankfurt a.M. Berufliche Stationen: Relocation Agentur, seit 2003 bei der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main (TCF). Feste, an denen sie mitgearbeitet hat: u. a. Dippemessen, Wäldchestag, Museumsuferfest, Frankfurter Weihnachtsmarkt, auch in England, Host-City-Aktivitäten bei der Fußball-WM 2006, Internationales Deutsches Turnfest 2009, Eröffnung der neuen Frankfurter Altstadt 2018.