© Martina Noltemeier
Johannes Köhler Chordirektor Staatstheater Darmstadt
Er liebt die Arbeit mit Chören – das wird in unserem Gespräch in der Theater-Kantine gleich deutlich. „Ich habe eine besondere Freude am Erzeugen eines Klanges“, erzählt Johannes Köhler, ab August 2018 neuer Chordirektor des Staatstheaters Darmstadt. „Als Chorleiter kann ich den Klang des Chores formen und individuell zusammenstellen – wie einen Farbkasten“. Ein Chor-Klang sei wie ein Mysterium, schon die Erscheinung eines Chorleiters habe darauf Einfluss. Und natürlich der lange Prozess des Einstudierens. Wenn er dann bei der Premiere die Ergebnisse hört, „bin ich stolz und erinnere mich gerne an den Moment, als die Noten das erste Mal ausgeteilt wurden.“
Köhler wurde in Schwerin geboren. Schon sein Vater war Chordirektor an verschiedenen Theatern, die Mutter sang im Chor. Köhlers Sängerkarriere startete im legendären Thomanerchor in Leipzig, schließlich studierte er Orchesterdirigieren und Chordirigieren an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar. Vor seinem Engagement in Darmstadt war der 29-Jährige Chordirektor und Kapellmeister am Pfalztheater in Kaiserslautern. „Ich wollte mich gerne verändern”, erzählt er. An Darmstadt reizt ihn die Größe des Hauses.
Der Darmstädter Chor mit seinen 43 Mitgliedern sei sehr gut und sympathisch: „Ich freue mich auf die musikalische Zusammenarbeit, aber auch auf die menschlichen Berührungspunkte“, so Köhler. In der neuen Spielzeit wird er den Chor u.a. in der gigantischen Oper „Saint François d’Assise“ leiten, einstudiert von Sören Eckhoff. Olivier Messiaens einzige Oper wird von Intendant Karsten Wiegand inszeniert. Privat hört er auch mal gerne U-Musik – von Billy Joel bis Michael Jackson. Bei der E-Musik ist sein Geschmack breit gestreut, einen Lieblingskomponisten hat er nicht: „Ich höre eine Bachkantate genauso gerne wie eine Sinfonie von Anton Bruckner. Beide machen mir Freude und sind auf ihre Art genial“.
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