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Weitsicht Multimedia Festival Jens Jana Dieter
Seit 2017 gehören die Ethnologin Jana Steingässer und der Fotograf Jens Steingässer gemeinsam mit Gründer Dieter Glogowski zum OrganisationsTeam des Weitsicht-Festivals. Nachhaltigkeit und Klimaschutz liegen ihnen besonders am Herzen.
FRIZZmag: Wie seid Ihr mit Dieter Glogowski, dem Fotografen, Filmemacher und Gründer des Weitsicht-Festivals zusammengekommen?
Jens: Ich wollte vor meinem Fotografie-Studium an der Hochschule Darmstadt noch ein Praktikum machen und kam über Albrecht Haag (Fotograf, Anm. der Red.) zu Dieter, den ich schon von einem Vortrag über den Himalaya kannte. Schon damals vor rund 20 Jahren dachte ich: Sowas will ich auch mal machen! Und Reisen war schon immer das Größte für mich – je weiter weg, desto besser!
Jana, Ihr beide scheint Euch gut zu ergänzen?
Jana: Ja, ich habe als Jugendliche auch fotografiert und dann in Offenbach an der Hochschule für Gestaltung (HFG) angefangen. Später habe ich dann Ethnologie studiert – in Frankfurt und Australien. Dabei habe ich entdeckt, dass ich noch lieber schreibe und da Jens leidenschaftlich gerne fotografiert, ergänzen wir uns perfekt. Unser Interesse an kultureller Vielfalt, medialer Umsetzung, an Nachhaltigkeitsthemen und Begegnungen verbindet uns. So hat alles auf das Weitsicht-Festival hingeführt. Vor allem haben wir damit ein Festival in der eigenen Heimat, bei dem man Menschen die Möglichkeit gibt, die Vielfalt der Welt zu erleben!
Worum geht es beim WeitsichtFestival vor allem?
Jens: Weitsicht präsentiert Vorträge über Kultur, Abenteuer und Vielfalt und auch mal Vorträge wie den „Tauschrausch“ von Michael Wigge. Über den Tellerrand schauen und aus festen Kategorien auszubrechen, das macht Spaß.
Jana: Es geht darum, spannende Geschichten zu finden. Und viele Zuschauer*innen kommen auch wegen der klassischen Reisevorträge. Die Vorträge dürfen Tiefgang haben, etwas bewegen oder einen Anstoß geben, etwas nachhaltig im Leben zu verändern.
Was ist das Besondere am Festival?
Jana: Die Mischung: Wir bieten Themen von Deutschland bis zur Arktis. 2018 sind wir mit dem Hauptthema Arktis eher in der Ferne.
Welche Pläne habt Ihr für die Zukunft?
Jana: Das Festival entwickelt sich ja immer weiter. Wir möchten das Festival gerne noch stärker öffnen und auch für jüngere Generationen attraktiver machen. Viele Jugendliche und junge Erwachsene kennen das Format der Multimedia-Reportagen noch gar nicht. Der Mountainbiker Harald Philipp oder Michael Wigges „Tauschrauch“ sind aber gerade für jüngere Zuschauer super spannend.
Jens: Wir wollen den Vorplatz mehr zum Verweilen und für Kinderaktivitäten nutzen. Vielleicht auch eine schöne Jurte mit Nachhaltigkeits-Themen im kleineren Format.
Ihr wurdet ja bekannt durch Euren Vortrag „Die Welt von morgen“ – eine Familie auf den Spuren des Klimawandels. Drei Jahre wart Ihr mit euren vier Kindern in der Welt unterwegs. Spiegelt sich das auch in Euren Themen wieder?
Jana: Auf jeden Fall. Unsere Herzensangelegenheit ist es, verstärkt nachhaltigere Themen reinzubringen: Was gibt es für spannende Projekte in der Umgebung? Was gibt es vor der Haustür zu entdecken?
Jens: Da knüpft auch die Faro-Messe mit 100 Ausstellern, die sich zu den Themen Fotografie, Adventure Reisen und Outdoor präsentieren, an. Wir versuchen gerade, mehr nachhaltige Reiseanbieter und Organisationen wie die Umweltschutzorganisationen Sea Shepherd, Greenpeace oder regionale Anbieter wie den Darmstädter Bio-Supermarkt „Unverpackt“ reinzunehmen. Auch innovative Unternehmen, die die Idee des Festivals toll finden und aus der Region sind, wie Riese & Müller oder Spacecamper, präsentieren sich.
Für was steht das Weitsicht-Festival?
Jana: Es steht für Unterhaltung auf hohem Niveau mit live präsentierten Themen und multimedialer Technik. So ist es möglich, auch mal Umweltthemen oder soziale und gesellschaftliche Herausforderungen anzusprechen, ohne dabei den Zeigefinger zu heben.
Was macht am meisten Spaß?
Alles! Das Programm zu entwickeln, das Festival an sich – die besondere Atmosphäre. Das Weitsicht-Publikum ist cool und wohlwollend. Es macht Freude, die Referenten zu begleiten, Aussteller zu begrüßen, mit den Helfer*innen zusammen die Veranstaltung zu meistern. Es ist viel kreative und kommunikative Arbeit. Und besonders schön für uns ist: Wir kriegen direktes Feedback - von den Besuchern, den Ausstellern, von allen Beteiligten.
Wodurch funktioniert so ein Festival?
Jens: Weitsicht ist über Jahrzehnte wie ein Baum gewachsen. Die vielen ehrenamtlichen Helfer*innen sind der Hammer, leben das Event mit. Mit dem Team des darmstadtiums haben wir inzwischen eine fast freundschaftliche Beziehung. Auch die Zusammenarbeit mit der von Fotogena organisierten Multimediale läuft bestens. Das spürt man offenbar und deshalb kommen alle gerne wieder.
Weitere Informationen:
Weitsicht Multimedia-Festival
26. - 28. Oktober 2018, darmstadtium, Darmstadt