Als Andreas Pröve vor über 30 Jahren zum ersten Mal nach Myanmar/Burma kam, kannte seine Begeisterung keine Grenzen. „Es ist eine Perle in einem Haufen Kies" notierte er damals in seinem Tagebuch. 2015 ist er zurückgekehrt und portraitiert sein Traumland mit spektakulären Aufnahmen. Andreas Pröve, bekannter Fotoreporter und Buchautor, berichtet über seine 3.000 Kilometer lange Rollstuhlreise, auf der er einen tiefen Einblick in das Land der goldenen Pagoden gewonnen hat. Ein Land, in dem Geister herrschen, wo Männer wie Frauen Röcke tragen und jeder Mann einmal in seinem Leben Mönch war. Ein Land der Vielfalt mit unterschiedlichen Kulturen, Völkern, landschaftlichen Schönheiten und Monumenten der Superlative.
„Wer das Lächeln sucht, wird es in Burma finden." Kaum ein Satz könnte das burmesische Volk besser beschreiben, das sich trotz Unterdrückung und Ausbeutung sein liebenswürdiges Naturell erhalten hat und dem der Optimismus in die Wiege gelegt wurde. „Das Volk ist unheimlich freundlich und nett, die Hilfsbereitschaft ist unglaublich. Ich empfehle Burma als Reiseland für den Einstieg in Fernreisen. Die Menschen sind wirklich herzallerliebst und es ist auch sauberer als in Indien.“, erzählt er im Telefoninterview mit FRIZZ-Redakteurin Martina Noltemeier.
Andreas Pröve verunglückte als 23-Jähriger und ist seitdem querschnittsgelähmt. Schon drei Jahre nach dem Unfall brach er im Rollstuhl zu seiner ersten Indienreise auf und tourt bis heute durch die Welt. Wegen der großen Entfernungen zwischen den Hotels in Burma (private Übernachtungen und Campen sind nicht gestattet) hat er für diese Reise sein Handbike mit einem Zusatzantrieb ausgestattet. Mit diesem Gefährt hatte er überall schnell Kontakt.
Bei seiner Reise stürzte er sich zum buddhistischen Neujahr in das feucht-fröhliche Wasserfest, lernte Wahrsager kennen, die bei den Generälen hoch im Kurs stehen und sprach mit Dissidenten über deren Kampf für die Demokratie. Im November 2015 fanden in Burma zum ersten Mal nach 25 Jahren demokratischen Wahlen statt. Mit einem wahren Erdrutschsieg gewann die Partei der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die militärnahen Regierungsparteien unterlagen. So ist die lang erwartete Demokratie in Sicht …
Andreas Pröve, geboren 1957, ausgebildeter Tischler, ist bekannt für seine Bühnenpräsenz - offensiv und hautnah. Authentisch und emotional fesselt er sein Publikum. Ansteckender Witz, Humor und die Offenheit desjenigen, der das Leben liebt, prägt auch seine Bücher (u.a. „Erleuchtung gibt’s im nächsten Leben“), die es bis in die „SPIEGEL"-Bestsellerlisten geschafft haben.
Samstag, 12.11.2016, 20.00 Uhr, darmstadtium, Schlossgraben Darmstadt