© David Bittner
Bär in freier Natur
Bär in freier Natur
Der bekannte Schweizer Naturfotograf David Bittner lebte insgesamt 27 Monate lang unter Bären. Auf diese faszinierten Wildtiere stieß er durch Zufall: Der promovierte Biologe wollte eigentlich Fische in Alaska untersuchen, doch dann kam es ganz anders: „Da war ich schlagartig von den Grizzlybären fasziniert“, erzählt er in einem Telefon-Interview mit FRIZZ-Redakteurin Martina Noltemeier.
Viele der Bären kennt Bittner mittlerweile ein halbes Bärenleben lang. „Seine „Lieblingsbären“ hat er Balu, Joya, Luunie, Berta, Luna, Bruno, Hugo und Oliver genannt. Sie haben Babys gekriegt, mussten um ihr Leben kämpfen und ihre Jagdmethoden den Erfordernissen anpassen. Höhepunkte seines Vortrages: Eine Begegnung der besonderen Art mit Balu in seinem Tagesbett und ein Besuch mit Luna direkt im Lager.
„Bären sind von Natur aus sehr vorsichtige Tiere. Diese standorttreuen Tiere bestimmen, wie und wie oft sie sich mir nähern.“ Als Tierfotograf braucht man viel Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen. Es hat lange gedauert, bis sich die Bären sicher waren, dass er keine Bedrohung für sie darstellte. In der ganzen Zeit hat es nur eine brenzlige Situation gegeben. „Aber ich halte mich ganz klar an Regeln und akzeptiere Grenzen“. Niemals würde er zum Beispiel seine Hand einem schnuppernden Bären hinstrecken. Bei dem Umgang mit den Wildtieren ist sein Wissen als Biologe und Verhaltensforscher von Vorteil.
Überrascht hat ihn, dass Bären keine Einzelgänger sind, sondern in einem sozialen Gefüge mit klarer Rangordnung und Struktur leben. „Die Bären haben sehr individuelle Charaktere. Es gibt zwischen ihnen große Unterschiede – beispielsweise hinsichtlich ihres Verhaltens gegenüber anderen Bären oder ihrem Fressverhalten.“ Und: Sie zeigen auch menschliche Charakterzüge, haben zum Beispiel mal schlechte Laune“.
Authentisch und humorvoll berichtet David Bittner am 13. November von seinen Bären und begeistert mit einzigartigen Bildern und berührenden Geschichten. Er erzählt nicht nur von Bären, sondern vom gesamten beeindruckenden Ökosystem und stellt auf sehr persönliche Art seine ständige Gratwanderung zwischen Familie, Beruf und seinem Outdoorleben mit den Bären in der Wildnis dar. Der Vortrag eignet sich für die ganze Familie und auch für jüngere Kinder.
David Bittner wurde 1977 in Bern geboren, studierte an der dortigen Hochschule Biologie und promovierte 2009. In der Schweiz ist er mittlerweile als der „Bärenmann“ bekannt; eine Doku wurde sogar weltweit ausgestrahlt. Es sind zwei Bücher erschienen: „Unter Bären in Alaska“ und „Der Bär – Zwischen Wildnis und Kulturlandschaft“.
Sonntag, 13. November, um 14.00 Uhr, im darmstadtium
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