© Daniela Schwalfenberg
asphaltgold - yeezy boost 350
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Das modische Großstadtphänomen der „Sneaker Freaker“ hat – dank Asphaltgold – Einzug gehalten in unser beschauliches Heinerland – und das nicht erst seit gestern.
Schon in den früh(st)en Morgenstunden kampieren die – zugegebener Maßen wenigen – Sneaker-Freunde vor dem Ladengeschäft, das für unzählige Sneaker-Modelle ein neues- lauffreudiges zu Hause sucht. Doch an diesem Morgen geht es nur um den einen, den ganz besonderen, limitierten Sneaker, den man durch das frühe „Anstehen“ sicher wissen möchte.
Diese ganz besondere Sportschuh-Liebe ist Hobby und Passion zugleich. Ein Sneakerhead investiert viel Zeit und auch Geld in sein Schuhwerk. Wir sprechen an dieser Stelle von zweierlei Sneakerfans: der leidenschaftliche Sammler und der profiterhabene „Reseller“. Es ist ein Unterschied, ob man(n)/Frau stunden- oder tagelang vor einem Sneaker-Fachgeschäft ausharrt und sehnsüchtig auf den Release eines äußerst seltenen Treterexemplars wartet, weil man das Objekt seiner Begierde endlich sein eigen nennen möchte, oder ob man darauf wartet, eine Investition zu tätigen, die man gefühlte 15 Minuten nach Erwerb wieder auf einschlägigen Online-Börsen zu Höchstpreisen zu verscherbeln versucht.
Es ist wieder soweit, ein Release steht vor Tür (am 22.08.). Und es ist nicht irgendeiner, sondern es geht um die Neuauflage der Kollaboration vom Sportriesen adidas und Mr. Unbescheiden himself, Kanye West: die zweite Generation des adidas YEEZY BOOST 350. Nach vielen Monaten des Wartens nach Ankündigung eines Releases und nach unheimlichem Glück bei der Verlosung im Vorfeld dürfen die glücklichen Gewinner nun endlich ihre 200 Euro gegen das Objekt ihrer Sneakerbegierde eintauschen. Eine textile Symbiose aus Primeknit, Suede und einer Boost-Sohle in (nahezu) All-Black; einziger Farbtupfer: eine rote Naht auf der hinteren Schuhlasche.
Um 19 Uhr am Pre-Release-Mittwoch mussten sich alle, die an der Verlosung teilhaben wollten, vor dem Store einfinden, eine Losnummer holen und dann bis Punkt 20 Uhr auf die eigentlich Ziehung warten. Verlosungen sind ja per se tolerant, fair und auch generationenübergreifend. Jeder der knapp 350 Raffle-Teilnehmer – wie es im Sneaker-Fachjargon heißt – hatte die Chance, das Erwerbsrecht für einen Yeezy Boost 350 zu erhalten - sei es das kleine Mädchen, der streetige Twen oder die Fellnase, die ihrem Herrchen oder Frauchen die Pfoten drückte. Eine der 22 Gewinner war eine Dame – wenn ich das so sagen darf – mittleren Alters mit giftgrüner Steppjacke, grau meliertem Bob und Brille. Nicht gerade der stereotypische Sneakerhead. Leider vermochte sie sich nicht zu ihrer Motivation, bei diesem Raffle aktiv mitzumachen, äußern – vermutlich nahm sie für den neben ihr stehenden U30er teil, dem es mehr nach Kommerz als textiler Passion stand.
Es war wirklich ein kleines Spektakel auf dem menschenvollen Friedensplatz, das sogar ein großer, deutscher Privatsender mit seiner Anwesenheit würdigte.
Wer das Tohuwabohu rund um einen herbeigesehnten Release gerne mal live miterleben möchte – sei es nun eine Verlosung, wie oben beschrieben, oder die Zeltlager, die in der Nacht vor Veröffentlichung vor dem asphaltgold aufgeschlagen werden -, sollte nicht nur den asphaltgold-Onlineauftritt im Auge behalten, sondern auch das Ladenfenster links neben dem Store-Eingang, denn dort werden alle Releases und Listen, in die sich ein Haben-Woller eintragen muss, ausgehängt…
PS: Anprobe des Yeezy Boost ist auch den 22 Losgewinnern nicht erlaubt!
asphaltgold
Friedensplatz 4, 64283 Darmstadt