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Vom 11. bis 15. Oktober ist Buchmesse in Frankfurt. Sie ist der wichtigste internationale Handelsplatz für Inhalte, Zentrum der Medienwelt und kulturelles Großereignis. Nirgendwo zeigt sich die Branche vielfältiger, innovativer und internationaler.
Auf der Frankfurter Buchmesse kommen Aussteller aus über 100 Nationen zusammen. An fünf Tagen steht hier nicht nur das Geschäft im Vordergrund, vielmehr ist die Frankfurter Buchmesse der Ort, an dem die Publishing- und Medienbranche beweisen will, dass sie auf der Höhe der Zeit ist.
Das Gastland der Buchmesse, Frankreich, stellt in Zeiten der Globalisierung nicht das Land, sondern die auf fünf Kontinenten und in rund 80 Ländern gesprochene französische Sprache in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten: 180 Autor*innen, die in französischer Sprache publizieren, werden erwartet, darunter Philippe Dijan, Michel Houellebecq, Édouard Louis, Alain Mabanckou, Yasmina Reza, Leïla Slimani, Amélie Nothomb. 143 deutschsprachige Verlage haben 555 Titel aus dem Französischen ins Deutsche übertragen, 269 Verlage und Aussteller aus Frankreich und französischsprachigen Ländern treten in Frankfurt auf.
Die Messe ist auch ein Fest der Begegnung mit den Stars der Szene: Mit Margaret Atwood, Cecelia Ahern, Paula Hawkins, Nicholas Sparks, Daniel Kehlmann, Paul Maar, Bergsteiger-Held Reinhold Messner, den Thriller-Autoren Ken Follett und Sebastian Fitzek, Bestseller-Philosoph Dr. Richard David Precht sowie Teenager-Star Lukas Rieger u.v.a. wird die Buchmesse wieder ein besonderes Festival der Literatur werden. Highlight zumindest aus kommerzieller Sicht ist am Messe-Samstag der Live-Auftritt des US-Bestsellerautor Dan Brown, er wird seinen neuen Thriller „Origin“ vorstellen.
Stell dir vor, es ist Buchmesse, und keiner geht hin
Gut, so leicht vorstellbar ist das nicht und vielleicht auch gar nicht wünschenswert. Doch was bleibt an den restlichen 360 Tagen, wenn der fünftägige Hype vorbei ist? Schrieb nicht dereinst der vielleicht größte deutsche Dichter, der Frankfurter Johann Wolfgang von Goethe, der heute noch auf jeder Buchmesse vertreten ist: Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!
Also, warum in die Ferne schweifen? Erinnern wir uns wie Goethe an Näherliegendes, bleiben wir in Darmstadt, „vermessen“ wir ein paar seiner literarischen Seiten.
Martina Noltemeier präsentiert die fünf „unabhängigen Darmstädter Buchhandlungen“, als da sind: der Bessunger Buchladen, die Buchhandlung am Markt/Büchergilde Darmstadt, die Buchhandlung Lesezeichen, der Georg-Büchner-Buchladen und die Arheilger Bücherstube. Ihre Stärke: die persönliche und individuelle Beratung. Und: Man trifft sich, Jung und Alt gleichermaßen. Das ist besser, als einsam auf Amazon rum zu klicken, und schneller geht’s auch: Wer Bücher bis 17 bzw. 17.45 Uhr bestellt, kann diese am nächsten Tag mit der Öffnung des Ladens dort abholen. Auf deren Webseiten kann man über einen Online-Shop bestellen, sich über aktuelle Buchtipps informieren oder einen Newsletter abonnieren. Der Georg-Büchner-Buchladen und der Bessunger Buchladen haben übrigens den Deutschen Buchhandlungspreis 2016 gewonnen. Zum Verbund gehören außerhalb Darmstadts noch die Schmökerstube in Roßdorf und die Buchhandlung LeseZeichen in Groß-Zimmern.
Michael Hüttenberger stellt die aktuellen Bücher von vier Autor*innen vor, die allesamt in Darmstadt leben.
Fritz Deppert, *1932, vielen Darmstädter*innen noch als Leiter der Bertolt-Brecht-Schule oder auch als Krimiautor (zuletzt: „Buttmei tappt im Dunkeln“) bekannt, ist vom Herzen Lyriker, „Klagelied-winterzu“ heißt sein 2017 erschienener jüngster Gedichtband.
Kurt Drawert, *1956, Lyriker, Dramatiker, Essayist, Leiter der Darmstädter Textwerkstatt, mit einer Vielzahl von Literaturpreisen ausgezeichnet (zuletzt: Lessingpreis des Freistaates Sachsen), lebt seit 1996 in Darmstadt. Sein Langgedicht „Der Körper meiner Zeit“ ist 2017 in 2. Auflage erschienen.
Barbara Zeizinger, *1949, war viele Jahre Lehrerin am Schuldorf Bergstraße in Seeheim-Jugenheim und ist u.a. Mitglied in der Europäischen Autorenvereinigung Die Kogge. „Wenn ich geblieben wäre“, 2017 erschienen, ist ihr zweiter Lyrikband.
Michael Kibler, *1963, ist wohl Darmstadts erfolgreichster, zumindest auflagenstärkster Autor. Sein neuester Krimi „Treueschwur“ erscheint am 2. November.