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… setzen die monatlichen Buchempfehlungen aus Darmstadt. Seit 1952 trifft sich regelmäßig eine unabhängige Jury aus Schriftstellern, Journalisten und Literaturkritikern, um aus der Vielzahl der Neuerscheinungen ein Buch besonders hervorzuheben.
Mit der Auszeichnung soll diesen Büchern zu einer größeren Verbreitung verholfen werden. Dabei fällt die Wahl nicht unbedingt auf literarische Bestseller, manches Buch wurde durch die Auszeichnung „Buch des Monats“ erst erfolgreich.
Aktuell gehören der Jury an:
Peter Benz, Michael Braun, Oliver Jungen, Hanne F. Juritz, Adrienne Schneider, Prof. Dr. Wilfried F. Schoeller, Dr. Tilman Spreckelsen, Dr. Gerhard Stadelmaier, Dr. Hajo Steinert, Wolfgang Werth.
Begründung der Jury
„Wagnerism“ heißt die amerikanische Originalausgabe unseres Buchs des Monats, das trotz seiner 908 Seiten kein Wälzer ist. Es bietet wohlangerichtetes und -portioniertes Futter für eine Leserschaft wie die des Magazins The New Yorker, dem der Verfasser Alex Ross seit 1996 als renommierter Musikkritiker verbunden ist. Richard Wagners musikalische Neuerungen an sich aber stehen für Ross' Unternehmen nicht im Mittelpunkt. Er zeigt an und referiert, welche beispiellose und „seither nicht wieder erreicht(e)“ Wirkung Wagners Musik auf andere Kunstformen – besonders auf die der „stummen Künste“ (Literatur und Malerei) – hatte und welche „halbvergessenen Bewertungen des Komponisten“ in Erinnerung gebracht werden müssen, um nach allem von Wagner selbst verschuldeten Missbrauch seines Renommées einen „alternativen Wagnerismus“ zu etablieren: „der Sozialist Wagner, der Feminist Wagner. der schwule Wagner. der schwarze Wagner, der theosophische Wagner, der Satanist Wagner, der Dadaist Wagner, der Science-Fiction-Wagner, Wagnerismus, Wagnerismo und Wagnérisme.“