… setzen die monatlichen Buchempfehlungen aus Darmstadt.
Seit 1952 trifft sich regelmäßig eine unabhängige Jury aus Schriftstellern, Journalisten und Literaturkritikern, um aus der Vielzahl der Neuerscheinungen ein Buch besonders hervorzuheben.
Mit der Auszeichnung soll diesen Büchern zu einer größeren Verbreitung verholfen werden. Dabei fällt die Wahl nicht unbedingt auf literarische Bestseller, manches Buch wurde durch die Auszeichnung „Buch des Monats“ erst erfolgreich.
Aktuell gehören der Jury an:
Peter Benz, Kurt Drawert, Oliver Jungen, Hanne F. Juritz, Adrienne Schneider, Julia Schröder, Dr. Tilman Spreckelsen, Dr. Gerhard Stadelmaier, Dr. Hajo Steinert, Beate Tröger und Wolfgang Werth.
Begründung der Jury
Man stelle sich vor, Huck Finn und Tom Sawyer hätten einen aufblasbaren Froschmann-Anzug, der einen jeden Wellengang bei höchster See überstehen ließe, besessen und wären mit ihm nun nicht auf dem Mississippi, sondern am Ende des 19. Jahrhunderts quer durch Europas Flüsse und Länder und Seen geschwommen, wären Räubern in die Hände, Gräfinnen in die Betten, Anarchisten in die Anschlagspläne gegen den italienischen König, Wahnsinnigen in ihre Theaterschlösser à la Ludwig II. gefallen, hätten Abenteuer (inklusive einer Rutschpartie durch die Pariser Kanalisationsuntergründe), auch hetero- wie homosexueller Groteskfärbung, bestanden, wären aber nicht Huck Finn und Tom Sawyer gewesen, sondern hießen Daniel Bones und Captain Clark, dann hat man – bitte nur höchst ungefähr – den Eindruck, den „Die wirklich wahren Abenteuer (und außerordentlichen Lehrjahre) des Teufelskerls Daniel Bones“, in wahrhaft abenteuerlichem Fresco-Stil verfasst vom britischen Journalisten und Werbetexter Owen Booth, hinterlassen. In Hirn und Herz und Zwerchfell des mehr als geneigten, also entzückten Lesers.
Gerhard Stadelmaier (im Namen der Darmstädter Jury Buch des Monats)