… setzen die monatlichen Buchempfehlungen aus Darmstadt.
Seit 1952 trifft sich regelmäßig eine unabhängige Jury aus Schriftstellern, Journalisten und Literaturkritikern, um aus der Vielzahl der Neuerscheinungen ein Buch besonders hervorzuheben.
Mit der Auszeichnung soll diesen Büchern zu einer größeren Verbreitung verholfen werden. Dabei fällt die Wahl nicht unbedingt auf literarische Bestseller, manches Buch wurde durch die Auszeichnung „Buch des Monats“ erst erfolgreich.
Aktuell gehören der Jury an:
Peter Benz, Kurt Drawert, Oliver Jungen, Hanne F. Juritz, Adrienne Schneider, Julia Schröder, Dr. Tilman Spreckelsen, Dr. Gerhard Stadelmaier, Dr. Hajo Steinert, Beate Tröger und Wolfgang Werth.
Begründung der Jury
Joachim Sartorius ist mit exzellenten Lyrikbänden und Reiseerzählungen einem größeren Publikum bekannt geworden. Das Außerordentliche seiner Literatur ist die Begabung, die Dinge, die er in den Blick nimmt, selbst sprechen zu lassen, ihnen eine Stimme, einen Rhythmus, einen Ton zuzuschreiben. So auch in seinem neuesten Buch, das weit mehr ist als ein Buch über das Reisen und Erkunden dieser sagenumwobenen, archaischen Insel. Gleichviel, dass Sartorius über ein profundes Wissen verfügt, die Historie, Architektur- und Kunstgeschichte Siziliens betreffend, die so tief in die okzidentale Kultur eingeschrieben ist und die immer, fast beiläufig, mit erzählt wird; mehr noch geht es ihm um innere Bilder, Phantasmen und Gefühle; er erzählt kleine Geschichten, die eine große Geschichte mit Leben und Erfahrungen füllen. Die Begebenheiten, von denen er berichtet, ob sie beim täglichen Einkauf auf dem Marktplatz spielen, bei einem Friseur oder im Kunstarchiv eines Barons, sind so immer auch Metaphern einer Mentalitätsgeschichte. Allen diesen Beschreibungen aber ist ein erzählendes Subjekt vorgeschaltet, das bereit ist, sich selbst zu offenbaren und in seiner Verletzlichkeit zu zeigen, was zu einer Durchlässigkeit in der Erzählstruktur führt und den Erzähler mit dem Erzählten verbindet.