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Barbara Auer
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Joachim Król
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Gabriele Drechsel
Über diese Frage reden sich Künstler*innen, internationale Stars und Größen der Wissenschaft drei Tage lang die Köpfe heiß.
Eine Woche vor der Bundestagswahl wird in Darmstadt über das Menschenbild unserer Zeit debattiert: über das Leben auf dem Land, einen Nachbarschaftsbesuch in Frankreich oder um Europa. „Wir hoffen, dass diese grundlegenden Fragen unserer Existenz viele Menschen interessieren werden“, so Intendant Karsten Wiegand. Das Staatstheater hat hierzu Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst, Politik eingeladen, darunter prominente Schauspieler wie Barbara Auer und Joachim Król. „Das große Darmstädter Gespräch“ wird von der Stadt Darmstadt, dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain und der Firma Merck unterstützt, der Eintritt ist frei.
Auf dem Programm stehen Diskussionen, Lesungen, Ausstellungen, Hör- und Leseecke, Speed-Dating, Speaker‘s Corner, Theater, Schreib-Workshops, eine Lichtinstallation sowie ein Abschlusskonzert mit „Soundkitchen“. Am Freitag, 15.9., ab 21 Uhr, gibt es ein großes Eröffnungsspektakel in der Georg-Büchner-Anlage. Hierbei werden u.a. eine Lichtinstallation des Berliner Lichtkünstlers Philipp Geist gezeigt, der architektonische Flächen in bewegte Lichtskulpturen verwandelt. Die Basis des Kunstwerkes bilden Wörter, die die Darmstädter einreichen konnten.
Eine szenische Lesung über das Buch von Roger Willemsen „Wer wir waren“ mit Barbara Auer , Joachim Krol, Gabriele Drechsel und dem Staatsorchester findet am 16. September statt (hierfür werden Eintrittskarten benötigt). Ab 23 Uhr wird in der Bar der Kammerspiele gefeiert, Darmstädter*innen und ihre Gäste legen auf. „Am Ende werden wir nicht nur ein einzelnes Ergebnis haben, sondern ein Mosaik“, erläutert Insa Wilke, die die Darmstädter Gespräche aktuell moderiert.
Viele Premieren im Staatstheater – vom Imperium Americanum bis zu einer Reise durch die 80er
Im Staatstheater Darmstadt geht es nach der Sommerpause mit vielen neuen Stücken weiter. Am 25. August feiert „Caligula“ von Albert Camus im Schauspiel Premiere: Macht ist ein schwieriges Geschäft! Das gilt im Imperium Americanum wie im Imperium Romanum: Während der historische Caligula ein Monstrum aus Leidenschaft war, ist der römische Kaiser bei Camus verderbt aus Philosophie. Albert Camus, ein Hauptvertreter des Existenzialismus und dem Absurden zugeneigt, begriff sein Stück als „Tragödie aus Erkenntnis“. Nicht böse Gene, sondern der Verlust von Schwester und Geliebter und die Erwartungshaltungen der Gesellschaft verführen den Titelhelden auf die „dunkle Seite der Macht“. Es spielen u.a. Christoph Bornmüller, Gabriele Drechsel, Jörg Zirnstein.
Einer der Höhepunkte ist das Musical „Footloose“ (Premiere am 30.9.): Ren McCormack aus Chicago tanzt für sein Leben gern. Er muss mit seiner Mutter in finanzieller Not in die Kleinstadt Bomont ziehen. Dort hat Pfarrer Shaw Moore ein Tanzverbot verhängt - für Ren etwas Unvorstellbares. Mit der Hilfe seines besten Freunds und der Tochter des Pfarrers kämpft er dagegen an: Alle Jugendlichen sollen tanzen dürfen! „Footloose“ thematisiert den Kampf um die Freiheit zwischen zwei Generationen und die Kluft zwischen Stadt- und Landleben. Versprochen wird ein spektakuläres Bühnenbild, bei der auch die Drehbühne zum Einsatz kommt, und Live-Musik mit viel Synthesizer-Beats ganz im Sound der 80er.
In der romantischen Oper „Der Fliegende Holländer“ von Richard Wagner (Premiere: 2. September) taucht ein Geisterschiff auf. Nur einmal alle sieben Jahre darf der zur Unsterblichkeit und Rastlosigkeit auf hoher See verdammte fliegende Holländer an Land anlegen. Er hofft verzweifelt auf die uneingeschränkte Liebe einer Frau und wirbt um die Tochter von Daland, die dem Verfluchten die nötige Treue erweisen soll, damit er seine Sterblichkeit zurückerlangt. Dietrich W. Hilsdorf schafft eine strenge und klare Szenerie in nordischer Kälte.