Die Tänzer:innen des Hessischen Staatsballetts zeigen an zwei Abenden wieder ihre eigenen Kurzchoreografien. Dieses Mal finden die Performances im Rahmen des „Blickwechsel-Festivals“ auf der Backstage statt. Das Startbahnformat geht in die nächste Runde: Für die Tänzer:innen des Hessischen Staatsballetts ein Wechsel aus der Rolle des reinen Performens hin zum Choreografieren eigener Stücke. Hier müssen sie sich selbst um Technik, Licht, Kostüme und Musik kümmern. An zwei Programmabenden werden in „Startbahn 2023 I und II“ vom 30. Juni bis zum 8. Juli neun Kurzchoreografien gezeigt. Da die Stücke auf der Hinterbühne des Großen Hauses des Staatstheaters Darmstadt getanzt werden, spielt das Raumkonzept eine große Rolle. Wo sind die Grenzen von Bühnenräumen, wenn der Zuschauerraum zum Hintergrund wird? Während den Aufführungen werden Objekte wie Stühle eingesetzt, bei zwei Choreografien der Vorhang. Dabei wird um das Selbst in einer künstlichen Welt gerungen. „Die Themen sind sehr nahe an den Menschen dran, es wurden viele persönliche Anliegen erarbeitet“, erzählt Johannes Schropp, der für die beiden Ballettabende die Dramaturgie übernommen hat und bei „All purpose flour“ von Kiran Bonnema Musik macht. Existenzielle Zustände wie Einsamkeit, Autonomie, Vertrauen, Liebe und Erinnerungen spielen eine Rolle und werden in der Gruppe erlebbar. „Die Themen kommen 2023 verstärkt von den Tänzer:innen selbst“, erzählt der Dramaturg des Hessischen Staatsballetts, Lucas Herrmann. „Entstanden ist eine besonders konzentrierte Zusammenarbeit und Intimität, da sich viele aus dem Ensemble schon lange kennen.“ Die Tänzer:innen begeben sich mit der Frage, wie Bewegungen entstehen, auf Entdeckungsreise: So geht ab und zu die Schwerkraft verloren, harte Knochen werden delikat, flexibel und zart gekocht; der eigene Körper schaltet teils sogar vollständig ab und wird zur Last für andere. Ein Kaleidoskop unterschiedlicher Stile, Ideen und Emotionen. ZUR WEBSEITE
Blickwechsel
Startbahn 2023 / I & II