Beiläufig wie auf einem Stehempfang streift der Kölner seine Themen. Erst nach und nach schälen sich aus einem abschweifenden Konversations-Geplätscher bissig-freche Pointen heraus, die Martin Zingsheim den Zuschauern dann mit angeknipstem Lächeln um die Ohren haut - und genau dieser Überraschungsfaktor ebnet dem Assoziationsstrom die Richtung: Eben noch ging es um Schwul und Hetero, jetzt ist der Spötter im Schafspelz schon bei Zeitarbeit und Spitzensteuersatz. Mit der Parodie eines Yuppies, der biedermeierlich in der Wohlfühlzone seines PC verharrt, räumt der promovierte Musiker Kleinkunstpreise ab, mit seinem Programm „Kopfkino“ ist er nun im Rahmen der „Südhessischen Kabarettnächte“ in der Kelterscheune Urberach zu sehen.
Spötter im Schafspelz
Martin Zingsheim im Alternativen Zentrum Rödermark (9.4.)