Béla Milan Uhrlau ist seit drei Spielzeiten in Darmstadt. Zu sehen sein wird er auch bei einigen Premieren, die im Juni stattfinden werden. Im Interview mit FRIZZmag erzählt der Schauspieler über die Freude, auf der Bühne zu stehen. ___STEADY_PAYWALL___ „Seymour. Der Film“ wurde ab März geprobt und im April gedreht. In Anne Leppers Stück geht es um isolierte Kinder, die in einer Kurklinik abspecken sollen. „Corona-Probenarbeit ist erst einmal komisch. Es gibt ja noch keine Erfahrungen mit „Theater auf Abstand“, sodass erst Regeln entwickelt werden müssen. Das Abstandhalten widerspricht den Schauspielinstinkten, denn viele Energien entfalten sich über körperliche Berührung“, erzählt Uhrlau. „Seymour“ wird am 18. Juni das erste Mal gezeigt. „Es ist ein spannendes Stück, manchmal crazy, das einen ziemlichen Sog entwickelt“. Der 29-Jährige spielt auch im Film „Ich schaue dich an (Je te regarde)“ (voraussichtlich ab dem 24. Juni). Beide Filme werden als Filmvorführung im Theater sowie als Online-Stream zu sehen sein. Ab dem 29. Mai soll endlich wieder vor einem reduzierten Publikum gespielt werden. Béla Milan Uhrlau gibt es ein gutes Gefühl, dass auch das Publikum das Theater vermisst. Denn das Live-Erlebnis, der Kitzel zwischen Gefallen und Nichtgefallen, zwischen Anrühren und Langweilen ist nicht zu ersetzen: „Jede Vorstellung ist einzigartig, mal ein genialer Einfall eines Schauspielers, mal ein Hänger. Man hat das Gefühl, dass man etwas Vergänglichem, Einmaligem zugeschaut hat.“ Auf der Bühne live zu spielen sei immer ein kleiner Tanz auf der Klinge. „Vor Menschen zu stehen und etwas zu tun, dass diese unterhält, zum Weinen oder Lachen bewegt, ist ein tolles Gefühl“, erzählt Uhrlau. Seine bisherige Lieblingsrolle war der Leonce in „Leonce und Lena“, die schwierigste die Hauptrolle in der Komödie „Die 39 Stufen“. „Lustig auf der Bühne zu sein, ist für mich nicht einfach. Wenn im Publikum nicht gelacht wird, ist man gescheitert“. Béla Milan Uhrlau wurde in Berlin geboren und wuchs in Oldenburg auf. In seiner Jugend waren Fechten und Basketball seine Leidenschaft. Zum Theaterspielen kam Uhrlau im Rahmen seines Schauspielstudiums in München. Es folgte 2013 ein 4-jähriges Engagement am Stadttheater Ingolstadt, seit 2017 ist er in Darmstadt. Weitere Infos HIER.
„Die Vergänglichkeit macht das Theater einzigartig!“
Der Spielbetrieb im Staatstheater startet wieder