Parabel über Kriege
„Spannweiten“ (ab 10.3.), „Die beste aller möglichen Welten“ (18.3.) und „Kasimir und Karoline“ (ab 24.3.) im Darmstädter Staatstheater
In dem Ballettabend „Spannweiten“ spürt der tschechische Choreograf Václav Kunes gemeinsam mit seiner kanadischen Kollegin Crystal Pite und dem Spanier Cayetano Soto die Möglichkeiten des Tanzes im 21. Jahrhundert auf. Nach der letztjährigen Premiere am Staatsballett Wiesbaden, kommt dieser Hybrid aus Pas de deux und römischen Gladiatorenkampf nun nach Darmstadt. Bülent Kullukcu, Anton Kaun und Dominik Obalski hingegen gründeten das Rohtheater, um eine effektive Form des Zusammenspiels zu erforschen. Im Sinne eines posthumanen Theaters ohne Einsatz von Schauspielern realisieren die Künstler intermediale Installationen durch Videobilder, Landschaften aus Modell- und Spielfiguren sowie Soundcollagen und Computerstimmen. In der Uraufführung von „Die beste aller möglichen Welten“ kündigt das Kollektiv nun eine Parabel über heutige und künftige Kriege mit Motiven der Science-Fiction an. Weniger visionär, dafür als Ballade inmitten der Weltwirtschaftskrise 1929, dürfte Ödön von Horváths „Kasimir und Karoline“ in der Bearbeitung der Hessischen Spielgemeinschaft daherkommen. Außerdem als Gastspiel-Star sehenswert: Joachim Król (Foto) in der musikalischen Ballade „Seide“ (19.).