Erzählt wird die Geschichte einer schwäbischen Schüler-WG in der Provinz der Achtziger. Sechs Freunde ziehen ins Auerhaus und haben nur ein Ziel vor Augen: nicht so werden wie die Eltern. Mit Mutterwitz und Anteilnahme beäugt der Autor und Kabarettist Bov Bjerg seine Helden und erzählt dabei ebenso viel von Einsamkeit und Glück wie von den Schwachstellen des Erwachsenwerdens. Der Roman erzählt chronologisch aus der Sicht des Ich-Erzählers Höppner die Geschichte einer Gruppe „randständiger Jugendlicher“ kurz vorm Abitur. In Darmstadt blicken wir deshalb gespannt auf Nike-Marie Steinbachs (Regie) Bühnenadaption, wie dieses lakonische Retro-Drama für die Generation Facebook gerettet werden kann. Parallelen zum heutigen entfesselten Überlebenskampf will auch Regisseur Christian Weise in seiner Erstaufführung von Soeren Voimas „Ruf der Wildnis“ aufzeigen. Bereits Jack Londons Romanvorlage, der darin eigene Erfahrungen vom Klondike-River verarbeitet, war eine furiose Parabel auf das Kapital - und eine Welt im Goldrausch. Weiterhin sehenswert: „Die Orestie“ (Foto).
Parabel auf den Goldrausch
„Auerhaus“ (ab 27.4.) und „Ruf der Wildnis“ (ab 29.4.) im Staatstheater Darmstadt