Friedrich Hebbel zeigt uns in seinem Erstling „Judith“ eine Mixtur der Hölle: Vergewaltigung, Blut, Rausch und zerreißende Widersprüche. Man kennt die Geschichte von der bildschönen Judith, die dem assyrischen General Holofernes den Kopf abschneidet, um ihre Heimatstadt zu retten. Die biblische Schauermär inspirierte Künstler von Caravaggio bis Klimt. Alexander Nerlich (Regie) zeigt in Darmstadt den Lustmord als Seelendrama. In dem Musikfilm „Footloose“ hingegen brachte einst Tanzrebell Kevin Bacon frischen Wind in die verschlafene Provinz. In dem Kaff war zuvor nur das Wort von Reverend Shaw Moore bibelfestes Gesetz. Der Kampf um die Freiheit zwischen zwei Generationen, bei dem die Kluft zwischen Stadt- und Landleben ans Licht tritt, sollte auch auf der Musical-Bühne verfangen. Ebenfalls im September steht die Frage „Wer sind wir?“ im Zentrum des Großen Darmstädter Gesprächs, das von 15. bis 17. des Monats im hiesigen Staatstheater veranstaltet wird. Sämtliche Gesprächsrunden können bei freiem Eintritt besucht werden, einzig für die szenische Lesung aus Roger Willemsens Buch „Wer wir waren“ (16.) mit Barbara Auer und Joachim Król (Foto) wird Eintritt erhoben.
Lustmord als Seelendrama
„Judith“ (ab 9.9.), „Footloose“ (ab 30.9.) und Großes Darmstädter Gespräch (15. bis 17.9.) im Staatstheater Darmstadt