„Ludwig Meidner – Begegnungen“
Expressive Portraits im Museum Künstlerkolonie
© Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum der Stadt Frankfurt am Main
Gregor Schuster
Die Ausstellung „Ludwig Meidner – Begegnungen“ präsentiert im Museum Künstlerkolonie Porträts des Künstlers, der international viel gezeigt wird, aber in Deutschland noch nicht so bekannt ist. Der 1884 in Schlesien geborene Maler, Expressionist, Dichter und Grafiker jüdischer Herkunft kehrte nach dem Krieg wieder zurück nach Deutschland und verbrachte seine letzten Jahre in Darmstadt. Gezeigt werden Zeichnungen, Druckgrafiken und Nie wieder Krieg! Künstler im Ersten Weltkrieg Große Ausstellung im Kunst Archiv Darmstadt e.V. Das Kunst Archiv Darmstadt e.V. zeigt als Teil des großen Meidner-Projekts des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, des Jüdischen Museums Frankfurt/Main und der Ludwig Meidner-Gesellschaft, Hofheim eine Ausstellung mit Arbeiten von sieben Künstlern unter dem Titel „Nie Gemälde aus der Städtischen Kunstsammlung Darmstadt. Im Mittelpunkt stehen großartige Portraits – „Begegnungen“ mit befreundeten Schriftstellern, Musikern, Schauspielern, die in den 1910er und 1920er Jahren die deutsche Kultur geprägt haben. Zu den 30 Personen zählen solch illustre Persönlichkeiten wie Theaterregisseur Max Reinhardt, die Autorin Bella Chagall, Ehefrau des Malers Marc Chagall, der Dichter Johannes R. Becher oder der Religionsphilosoph Leo Baeck. Die Frühwerke sind durch einen „beschleunigten“ expressiven, dynamischen Stil gekennzeichnet, darunter befinden sich viele großformatige Zeichnungen. Begleitend werden originale Fotografien, Briefe und Tonbandaufnahmen präsentiert. Obwohl Meidner als einer der größten deutschen Expressionisten gilt, ist noch vieles unerforscht. Dem Team des Instituts Mathildenhöhe gelang nach intensiver Recherche einige unbekannte Personen zu identifizieren – dazu gehören Joachim Ringelnatz von 1919 (s. Foto) oder der revolutionäre Politiker Karl Liebknecht. Die Ausstellung wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main. Der Direktor des Instituts Mathildenhöhe und Kurator der Ausstellung Dr. Philipp Gutbrod ist begeistert von der Ausstellung: „Ich kenne kaum einen Künstler, der in einer solchen Zeit solch eine Menge an Werken in dieser Qualität geschaffen hat.“
Bis 5.2.2017, im Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 15, 64287 Darmstadt