Charly Hübner (Foto) ist ein Schauspieler, der nahe beim Publikum ist, ohne sich anzubiedern. Seine Leichtigkeit in einem schweren Körper wird umso greifbarer, wenn er die Lust an Brüchen, Einbrüchen und Ausbrüchen, seinen großer Humor und seine feine Melancholie gegeneinander ausspielt. Das funktioniert als „Polizeiruf“-Ermittler so gut wie in Karin Henkels „Schuld und Sühne“-Inszenierung oder als „Onkel Wanja“ in Karin Beiers Tschechow-Überarbeitung am Hamburger Schauspielhaus. Auch wenn ihm jegliches Pathos fremd ist, wirkt die groteske Überzeichnung bei ihm nicht privatistisch, was die Akademie der Darstellenden Künste wohl bewogen haben mag, den wichtigsten deutschen Theaterpreis an den Neustrelitzer zu vergeben.
Das Leichte im Schweren
Eysoldt-Ring-Verleihung im Bensheimer Parktheater (19.3.)