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The Aesthetic Voyager
Mit ihrem 2012er Albumdebüt "Above Islands and Clouds“ konnten die Folkrocker The Aesthetic Voyager bereits zahlreiche Fans gewinnen und sind gern gesehene Gäste auf den Konzertbühnen der Region. Vor kurzem veröffentlichte die Band den Nachfolger „Drifter“, der sich stilistisch deutlich komplexer präsentiert und eindrucksvoll die Weiterentwicklung der Band belegt. FRIZZ traf Frontmann Daniel Klose zum Gespräch.
FRIZZ: Seit Eurem Debüt sind ganze vier Jahre vergangen. Warum habt Ihr Euch soviel Zeit mit der Produktion des Nachfolgersgelassen?
Daniel: Unsere Ansprüche sind einfach im Vergleich zum ersten Album noch einmal gestiegen. Wir haben schon vor geraumer Zeit angefangen, für das neue Album Songs zu schreiben, aber es brauchte seine Zeit, die komplett zu arrangieren und auszuarbeiten. Wir hatten auch bei der Wahl des Produzenten einige Probleme, was ebenfalls dazu geführt hat, dass die Albumproduktion länger gedauert hat als ursprünglich erwartet. Und nicht zuletzt sind wir leicht perfektionistisch veranlagt und wollten, dass die Produktion so gut wie möglich wird. Das alles braucht halt seine Zeit.
FRIZZ: Euer Debüt zeichnete sich vor allem durch seine sehr akustischen Singer-Songwriter Stücke aus. Die neuen Songs hingegen sind deutlich komplexer - ein breiter Stilmix von Rock über Post-Rock und Prog bis hin zu elektronischer Musik. Wie kam es zu dieser Entwicklung? Die Bandbesetzung ist zwischen den beiden Alben ziemlich angewachsen.
Daniel: Das hat sicher eine Rolle gespielt. Am Anfang waren wir nur zu zweit. Durch die neuen Bandmitglieder haben sich natürlich unsere Möglichkeiten und unser Sound erweitert. Die neuen Songs sind daher auch eher eine Gemeinschaftsproduktion als beim Debüt. Das war neu für mich, dass sich alle so stark in die Songs eingebracht haben, hat dem Ganzen aber sehr gut getan.
FRIZZ: Euer Bandname The Aesthetic Voyager geht zurück auf das Buch Into the wild von Jon Krakauer. Gibt es weitere literarische Vorbilder in Euren Songs? Was hat es beispielsweise mit dem Titel & Drifter des neuen Albums auf sich?
Daniel: Beim ersten Album war der literarische Einfluss sehr groß. Ich habe da sehr in verschiedenen Kurzgeschichten gelebt, die ich in verschiedenen Songs verarbeitet habe. Jack London war da beispielsweise eine Inspiration und natürlich auch das angesprochene Buch, bzw. seine Verfilmung. Dieses ganze Aussteigerthema fasziniert mich schon lange, deshalb handeln auch verschiedene Texte des Debüts hiervon. „The Drifter“ wiederum wurde von der Musiker-Doku „Searching for Sugarman“ (über den US-Musiker Rodriguez, Anm. d. Red.) inspiriert und widmet sich Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen und sich irgendwie durchschlagen müssen. Im Grunde ergänzt diese Idee die Vorstellungen des ersten Albums sehr gut, finde ich.
FRIZZ: The Aesthetic Voyger haben sich vor allem auch durch ihre zahlreichen Livekonzerte in den vergangenen Jahren einen sehr guten Ruf bei diversen Musikfans in der Region erspielt. Welchen Stellenwert haben Auftritte für Euch?
Daniel: Den höchsten! Wenn es nach mir ginge, würde ich jede Woche Konzerte spielen. Und da wir ja schon eher eine „Hobbyband“, wenn auch auf einem semiprofessionellen Level, sind, und uns dieses ganze Drumherum aus Label, Vertrieb, Management und so weiter fehlt, erreichen wir die Leute ja fast ausschließlich über unsere Konzerte. Es ist zwar ziemlich viel Arbeit, das alles in Eigenregie auf die Beine zu stellen, aber die Mühe ist es wert. Die Konzerte, dieser Wunsch, für die Leute zu spielen, sind eigentlich der Grund, warum wir Musik machen. Die Leute sollen Spaß an unserer Musik haben.
FRIZZ: Drifter ist nun Ende Oktober herausgekommen, erste Auftritte bei Radio Darmstadt und im Mainzer Caveau sind bereits angekündigt. Wie sehen Eure weiteren Pläne aus?
Daniel: Wir arbeiten schon wieder an einer ganzen Reihe neuer Songs, die wieder in eine andere, etwas jazzigere und teilweise poppigere Richtung gehen werden. Die Musik wird sich also noch mehr von dieser folkigen Richtung wegbewegen, denke ich. Und wir werden natürlich versuchen, auch zukünftig möglichst viele Auftritte klar zu machen. Wir wollen spielen, spielen, spielen!
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