©Klaus Mai
Sabine Kleindiek
Abfallentsorgung, vielleicht noch Straßenreinigung. Es sind die selbstverständlichen Leistungen, die das positive Image des EAD maßgeblich beeinflussen. Wenigen fällt mehr zum EAD ein. Dahinter steckt jedoch ein großes Unternehmen, das sieben Tage die Woche rund um die Uhr vielfältige Aufgaben für die Wissenschaftsstadt übernimmt. Den Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen (EAD) beschäftigen weitaus mehr Themen als Abfallentsorgung und Straßenreinigung. Die Liste ist lang, vom Winterdienst über den Schulbusbetrieb, Kanalbetrieb und -unterhaltung, die Straßenunterhaltung, die Reinigung städtisch genutzter Gebäude, Gemeinschaftsverpflegung, die Kompostierungsanlage, den Recyclinghof und die Sonderabfall-Sammelstelle bis hin zur Abfallverwertung, um nur einige zu nennen. Hinzu kommen das Krematorium Waldfrieden und der Zoo Vivarium. Zudem hat der zu 100 Prozent städtische Betrieb eine eigenständige Verwaltung mit allen dazugehörigen Abteilungen. Die Betriebsleiterin Sabine Kleindiek managt seit 2003 das Unternehmen mit rund 700 überwiegend männlichen Mitarbeiter*innen und einem großen Fuhrpark. Agil, aufgeschlossen, kompetent und mit Charme stemmt die studierte Betriebswissenschaftlerin ihren gut gefüllten Arbeitsalltag. Vor ihrer Beschäftigung beim EAD arbeitete Kleindiek in einem Großhandelsunternehmen, danach waren sieben Jahre beim Dienstleistungsbetrieb Neu Isenburg angesagt, ein Unternehmen mit ähnlichen Anforderungen wie beim EAD. Was macht den Reiz dieses Unternehmens aus? „Verantwortung für eine Stadt und das Wohlbefinden ihrer Bürger*innen zu übernehmen“, so die Betriebsleiterin. Verschmitzt fügt sie hinzu: „Ich bin ein Fan der Kanalisation“. Völlig uninteressant, solange alles funktioniert. Der EAD sorgt für regelmäßige Reinigung und Instandhaltung der öffentlichen Kanäle. Die Philosophie hat sich in den letzten 20 Jahren grundlegend geändert: von der Abfallwirtschaft zur Wertstoff- und Kreislaufwirtschaft. Ökologie, Sauberkeit und nachhaltiges Umwelthandeln spielen dabei eine wesentliche Rolle. Auch die Bürgerschaft soll Verantwortung übernehmen für den öffentlichen Raum in ihrer Stadt. Daher werden Sensibilisierung für Umwelt und Sauberkeit groß geschrieben. Je früher, desto besser. Dazu veranstaltet der EAD Umweltaktionen für Kinder und Jugendliche. „Bei allen Maßnahmen gilt es“, so Kleindiek, „nicht den mahnenden Zeigefinger zu erheben, sondern Vorbildfunktion zu übernehmen – in der Stadtgesellschaft wie auch im Betrieb“. Vor kurzem haben neun junge Menschen in ganz unterschiedlichen Bereichen ihre Ausbildung beim EAD gestartet. Nachwuchsprobleme wie allerorten gibt es anscheinend nicht. Ein System mit „Ausbildungsbotschaftern“ hat sich bewährt. Auszubildende im zweiten Lehrjahr werben mit Erfolg in den Schulen für Nachwuchs. Das Unternehmen bietet seiner Belegschaft attraktive und familienfreundliche Arbeitsbedingungen, um jedem die Möglichkeit zu einer individuellen Work-Life-Balance zu geben. Arbeitsverträge sind mit jeder Stundenzahl möglich, so weit es der Tarifrahmen zulässt. Zukunftsweisende Projekte gibt es viele: unter anderem ein Klimaschutzprojekt im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative, das Projekt »Zoo Vivarium Goes Digital« als Teil des Programms »Digitalstadt Darmstadt« oder die Kooperation mit dem Kaufhaus der Gelegenheiten, um ein gemeinsames Geschäftsmodell zu entwickeln. Geplant ist weiterhin ein Carpool, auf den alle städtischen Bediensteten im Bedarfsfall zugreifen können, die perfekte Ergänzung zu einem Mobilitätsticket im Sinne einer nachhaltigen Mobilitätsstrategie. Vor nicht allzu langer Zeit hat der EAD auf dem ehemaligen Knell-Gelände im Sensfelderweg ein neues Gebäude bezogen. Der Neubau mit seinem großzügigen Betriebsgelände ist eine symbolische Bestätigung für das Unternehmen und seine Belegschaft: „ein EAD für die Zukunft“, kommentiert die Betriebsleiterin.
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