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HOPES
Alfred Hoffmann, Falah Alobaid, Rania Cheikh Rouhou, Alfred-Walter Haag und Philipp Güth (v. L. nach Re.)
Die Idee und die Zutaten sind einfach, das Anwendungsgebiet aber enorm: Speichern von Strom aus Windenergie und Stromrückgewinnung aus Entsalzungsanlagen. HOPES hat ein innovatives und revolutionäres Energiespeichersystem entwickelt. Um unabhängiger von anderen Energiequellen und Stromlieferanten zu werden, setzt die Bundesregierung verstärkt auf Windkraftanlagen. Das Problem bisher: Oft wird so viel Strom produziert, dass er sich nicht im Netz speichern lässt. Daher stehen die Windräder still, wenn sie mehr Strom erzeugen, als gebraucht wird. Das soll sich ändern – das Start-up HOPES, eine Ausgründung aus der Technischen Universität Darmstadt, arbeitet an einer kostengünstigen Energiespeicherlösung: Sie kommt mit einfachen, nachhaltigen und umweltfreundlichen Zutaten wie Kochsalz und Wasser aus. Die notwendige Technologie wie Pumpen und Tanks, Rohre und Membrane kann man überall kaufen. „Im Prinzip lässt sich mit dem System jede Art von Strom speichern“, sagt Philipp Güth, zuständig für Strategie und Finanzen. HOPES hat sich aber auf das Speichern von erneuerbaren Energien fokussiert. Windkraft- und Photovoltaikanlagen könnten mit dem Osmose-Pumpenspeicher nachgerüstet werden. Weitere Vorteile des Systems sind die großen und vor allem günstigen Speicherkapazitäten. Erfinder des Systems ist der Maschinenbauingenieur Prof. Dr.-Ing. Falah Alobaid. Die Idee kam ihm bereits 2017. Damals hatte er mehrere Projekte im Mittleren Osten, bei denen es um Entsalzungsanlagen nach dem Prinzip der Umkehrosmose ging. In Deutschland beschäftigt er sich seit fast 15 Jahren mit der Energiespeicherung. Der Durchbruch kam mit einem vollen Zyklus, einem geschlossenen Kreis, bei dem Umkehrosmose und Osmose kombiniert werden. „Mich fasziniert, wie einfach diese Lösung ist und dass bisher noch niemand auf diese Idee gekommen ist“, so Philipp Güth. Im Prinzip wird Salzwasser zur Speicherung von elektrischer Energie genutzt. Dies geschieht durch osmotische Druckeffekte. Osmose ist ein Prozess, der für einen Konzentrationsausgleich zwischen Flüssigkeiten sorgt. Vereinfacht ausgedrückt: überschüssiger Strom wird genutzt, um Salzwasser in destilliertes Wasser und eine hochkonzentrierte Salzlösung aufzuspalten. Wenn dann wieder Strom benötigt wird, werden die getrennten Flüssigkeiten wieder zusammengeführt. Das Projekt befindet sich schon länger in einer Testphase, in der der Wirkungsgrad und die Haltbarkeit der Membran getestet werden. Ein full-cycle Tisch-Prototyp läuft seit Mitte 2023 erfolgreich. Eine größere Testanlage soll demnächst im HOPES-Labor im Gebäude mit dem großen roten Zahnrad davor an der Lichtwiese in Darmstadt installiert werden – damit bald viele Windkraftanlagen mit dem genialen System von HOPES aus Darmstadt ausgestattet werden können. HIER GEHT‘S ZUR WEBSEITE
HOPES Energy, Technische Universität Darmstadt Fachgebiet Energiesysteme und Energietechnik Otto-Berndt-Str. 2, Darmstadt E-Mail: falah.alobaid@est.tu-darmstadt.de