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Annette Hempel
Die Demokratie als Staatsform ist uns vertraut und wir bewahren und verteidigen diese. Im betrieblichen und organisationalen Kontext sind demokratische Entscheidungsfindungen jedoch eher wenig förderlich zur Bewältigung einer gemeinsamen Herausforderung. Denn das bedeutet, dass die Mehrheit über die Bedenken und Einwände von Minderheiten hinweg entscheidet. Das führt dazu, dass nicht alle Potenziale der mitarbeitenden Menschen ausgeschöpft werden können und Entscheidungen Lücken und Schwachstellen aufweisen werden. In meiner Arbeit als Team-Coach / Team-Supervisorin gehe ich daher den Weg des Konsents, den ich die „Kleine Schwester des Konsenses“ nenne: Alle werden angehört und jegliche Bedenken wie auch Einwände dürfen und sollen ausgesprochen werden. Für diese Argumente und Befindlichkeiten werden neben einer größeren Lösung für das Hauptproblem auch noch kleinere Teillösungen gefunden, damit alle Teammitglieder den gefundenen Beschluss akzeptieren können, ohne ihn bejahen zu müssen. Häufig ist es so, dass jeweils dieselben Mitarbeitenden Bedenken hervorbringen. Das würde bei rein demokratischen Entscheidungsprozessen bedeuten, dass immer wieder dieselben Personen unberücksichtigt blieben bzw. nicht mitgenommen wären. Dies kann längerfristig dazu führen, dass diese Teammitglieder kapitulieren und sich zurückziehen, nicht mehr mitgestalten und letztlich in die innere Kündigung gehen. Um dem entgegenzuwirken, ist ein Entscheidungsprozess zu bevorzugen, der alle ernst und mitnimmt, damit alle einen Lösungsweg mittragen und das Team gemeinsam das gesteckte Ziel erreicht. Ich wünsche Ihnen Geduld und Spucke beim Herbeiführen Ihres Konsents. Feiern Sie das Verbindende!