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Liliengelaber
Turbulente Zeiten: Das letzte Lieberknecht-Spiel in Elversberg war gefühlt Arbeitsverweigerung; statt 0:2 hätte es zur Pause auch 0:4 stehen können. Nach 3 Wechseln, 2 weiteren und 20 Minuten verletzungsbedingter Unterbrechung stehts am Ende tatsächlich 0:4, kein Tor zu hoch. Lieberknecht zieht hoch anständig selbst die Konsequenzen und erspart dem Management peinliche Fragen. Denn seit der Ohne-Not-Vertragsverlängerung Anfang August 2023 gabs 40 Pflichtspiele, 38 in der Liga, 2 im Pokal. In Runde 1 2023 sang- und klanglos raus, 2024 durchwachsen weiter, jeweils gegen Viertligisten. In den Ligen 1+2 3 Siege, 9 Remis und 26 Niederlagen, 1 von 12 Punkten in den ersten 4 Spielen in Liga 2. Eine Woche später steht der Nachfolger fest: Florian Kohfeldt, zuvor Trainer in Bremen (2017–2021, 142 Spiele), Wolfsburg (28 Spiele 2022/23) und beim belgischen Erstligisten KAS Eupen. Sein Start steht unter keinem guten Stern: Kreuzbandrisse und Saisonaus bei Bader und Will, aktuell gerade Stammspieler. Kohfeldts Zweitliga-Premiere im Kellerduell gegen Braunschweig verstärkt die Befürchtungen. Das 1:0 durch Lopez zwar hochverdient, zuvor aber hätte das Spiel verletzungsbedingt unterbrochen werden müssen. Dann der schon gewohnte Verlauf, über „nur“ den Ausgleich kurz vor Schluss kann sich niemand beschweren. Es folgt ein denkwürdiger Flutlicht-Freitag auf Schalke: Vor 60.000:2.000 Fans Kaninchen-vor-der-Schlange-Fußball in Halbzeit 1, 3:0 für die Knappen, bis in der Nachspielzeit ein Handelfmeter vom Himmel fällt, den Hornby sicher verwandelt. In Halbzeit 2 vereitelt Schuhen 2x das 0:4, dann drehen die Lilien das Spiel: Lupenreiner Hattrick durch Lidberg, Lopez macht kurz vor dem Abpfiff den Deckel drauf. 5:3, ein elektrisierender Sieg trotz zwischenzeitlichem Stromausfall. Als Nächstes gehts gegen Magdeburg. Der letzte Heimsieg in Liga 2 am 19.5.2023 just gegen den FCM führte zum Aufstieg. Der spielt aktuell vorne mit, Spannung ist garantiert, ebenso eine Woche später, wieder freitags, beim Karlsruhe SC, aktuell auch ganz vorne dabei. Nach der Länderspielpause könnten die Lilien mit dem leibhaftigen Hennes vom Mitabsteiger Köln erneut den Bock umstoßen. Dann noch ein Heimsieg gegen den Aufsteiger aus Ulm und Kohfeldt hätte den Turnaround nachhaltig hingekriegt. Es ist wieder Optimismus angesagt. Oh Lilie, oh Lilie, oh Lilie!
Sa., 28.9., 13 Uhr, 1. FC Magdeburg (H) Fr., 4.10., 18:30 Uhr, Karlsruher SC (A) Fr., 18.10., 18:30 Uhr, 1. FC Köln (H) So., 27.10., 13:30 Uhr, SSV Ulm 1846 (H) Mi., 30.10., 20:45 Uhr, Dynamo Dresden (A, Pokal)